Sexuelle Orientierung
- Die sexuelle Orientierung ist fließend und die sexuelle Identität kann sich ändern
- Sexuelle Orientierungen sind ein Spektrum
- Geschlechtsausdruck ist nicht gleichbedeutend mit sexueller Orientierung
- Die Begriffe sind unvollständig und sollten als Richtlinien verwendet werden
Die sexuelle Orientierung gibt an, zu welchem Geschlecht sich jemand mit seinem Fühlen und Begehren emotional, psychisch und erotisch hingezogen fühlt. Mit anderen Worten: In wen man sich verliebt.
Pädophilie zählt nicht zu den sexuellen Orientierungen. Sexualwissenschaftler und Mediziner bezeichnen so etwas heutzutage als „Störung der Sexualpräferenz“.
Sexualität ist genau so divers wie der Mensch an sich.
Jeder wird anders glücklich – es gibt dabei kein richtig oder falsch.
! Sexuelle Orientierung ist fluid – es gibt fließende Übergänge und sie kann sich auch im Lauf des Lebens verändern !
! Es gab gleichgeschlechtliche Liebe schon immer – der Begriff „Homosexualität“ wurde jedoch erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts eingeführt !
„Manche Männer lieben Männer, manche Frauen eben Frauen
Da gibt’s nichts zu bedauern und nichts zu staunen
Das ist genau so normal wie Kaugummi kauen“
– Die Ärzte „M&F“ (2012)
Liste von sexuellen Orientierungen
Natürlich gibt es noch viel mehr Arten der sexuellen Orientierung, aber ein paar der bekannteren stellen wir euch hier vor.
Asexualität: Hier empfinden Personen nur eine geringe oder bedingte sexuelle Anziehung
Allosexualität: diese Menschen empfinden eine grundsätzliche sexuelle Anziehung
Androsexualität: Die Anziehung zu Männern / maskulinen Personen
Autosexualität: Autosexuelle Menschen fühlen sich sexuell zu sich selbst hingezogen
Bisexualität: (griechisch für zwei) Die sexuelle Anziehung zu zwei / mehreren Geschlechtern
Demisexualität: hier müssen Personen erst eine emotionale Bindung zu den Menschen aufbauen, um eine sexuelle Anziehung empfinden zu können
Gynosexualität: Hierbei fühlt man sich zu weiblichen und femininen Personen hingezogen
Heterosexuell: griechisch für entgegengesetzt/anders; Menschen, die sich nur zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen
Homosexualität: (griechisch für gleich) sexuelle Anziehung zum selben Geschlecht
Pansexualität: (griechisch für gesamt/umfassend) sexuelle Anziehung zu allen Geschlechtern
Polysexualität: eine Person fühlt sich zu mehreren, aber nicht allen, Geschlechtern sexuell hingezogen
Sapiosexualität: sexuelle Anziehung zu Intelligenz
Skoliosexualität/Ceterosexualität/Enby: Hier sind Menschen gemeint, die sich zu Personen sexuell hingezogen fühlen, die sich weder als weiblich noch als männlich identifizieren
Queer: Damit ist jede Sexualität, Orientierung und Identität gemeint, die abseits der Hetero-Norm ist
COMING OUT
Ein „Coming Out“ (auf Deutsch „Herauskommen“) bezeichnet das Bekanntmachen der eigenen sexuellen Orientierung.
Das kann ein „inneres Coming Out“ sein, also das Sich-bewusst-Werden der eigenen Sexualität, oder ein „Coming Out nach außen“ – das öffentliche Bekenntnis dazu.
Im Prozess bis zum Coming Out kann es zu Selbstzweifeln und Ungewissheit kommen, das ist ganz normal. Denn egal, wie „ausgeglichen“ man ist, es kann lange dauern, bis die eigene sexuelle Orientierung als Persönlichkeitsanteil akzeptiert wird. Dieser Prozess kann leider mit Ängsten verbunden sein, da unsere Gesellschaft Heterosexualität immer noch als Norm annimmt.
Man sollte sich ausreichend Zeit nehmen und geben; das Thema betrifft nur einen selbst.
Ein Coming Out ist immer förderlich für eine gesunde Psyche und Sexualität.
Coming out – jemanden outen?
Jemanden zu outen bedeutet, die sexuelle Orientierung dieser Person (ohne deren Zustimmung!!) vor anderen Leuten bekannt zu machen. Ein Outing durch eine andere Person verletzt die Privatsphäre eines Menschen. Es ist strafbar, wenn es mit der gezielten Absicht ist, zu kränken oder zu schädigen (Ehrenbeleidigung).
Geschlechtsidentität
Die Geschlechtsidentität gibt an, welchem Geschlecht sich eine Person zugehörig fühlt. Alle Menschen haben eine Geschlechtsidentität. Die meisten Menschen leben (mehr oder weniger) im Einklang mit den angeborenen körperlichen Merkmalen und dem zugewiesenen Geschlecht. Die eigene Geschlechtsidentität ist oft dermaßen selbstverständlich, dass sie kaum bewusst erlebt oder gar hinterfragt wird. Transgender-Personen identifizieren sich nicht oder nicht zur Gänze mit dem Geschlecht, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Das Wort „Geschlecht“ kommt von dem Althochdeutschen “gislathi” (“das in dieselbe Richtung schlägt”). In der Norm bezeichnet es zwei Kategorien von Menschen – Männer und Frauen.
Diese „binäre Geschlechterordnung“ grenzt die Vielfalt menschlicher Geschlechtspositionen auf zwei (!!) Kategorien ein. Sie lässt völlig außer Acht, dass das „Geschlecht“ auch in der sozialen Interaktion mitbestimmt wird und ebenso ein historisch veränderbares, soziales, kulturelles und politisches Verhältnis zwischen den Menschen ausdrückt.
Geschlechts-Dimensionen
Chromosomales Geschlecht: Wird durch die Geschlechtschromosomen bestimmt, zum Beispiel: XX, XY, XXY
Gonadales Geschlecht: Wird durch die Keimdrüsen (Eierstöcke oder Hoden) bestimmt
Genitales Geschlecht: Wird durch die primären Genitalien (Penis oder Vulva) bestimmt
Juristisches Geschlecht: Wird kurz nach der Geburt durch den/die Geburtshelfer*in zugewiesen und bezeichnet das staatlich anerkannte Geschlecht
Soziales Geschlecht: jenes Geschlecht, das durch das soziale Umfeld zugewiesen wird
Identitätsgeschlecht: jenes Geschlecht, zu dem sich eine Person zugehörig fühlt
Geschlechtsidentitäten
cis: Menschen, deren Geschlechtsidentität mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht übereinstimmt
inter/“divers“: Menschen, deren körperliche Merkmale weder ausschließlich weiblich noch ausschließlich männlich sind (beides gleichzeitig oder nichts von beiden)
(gender)queer: man lehnt die gesellschaftliche Norm der Zweigeschlechtlichkeit / steht für ein Verständnis von Vielfalt
Neutrois: diese Menschen empfinden sich als neutral, wenn es um das Geschlecht geht
non-binär / non-binary: Überbegriffe für alle, die die Beschränkung der Geschlechter auf Mann oder Frau ablehnen – Geschlecht ist vielmehr als das!
Androgyn: ein Äußeres, bei dem „gängige“ Vorstellungen von Weiblichkeit und Männlichkeit nicht zu erkennen sind
trans: diese Menschen leben in einem anderen Geschlecht, als dem, das ihnen bei der Geburt zugeteilt wurde
genderfluid: Wenn die Geschlechtsidentität wechselt – man sich mal mehr dem einen, mal mehr dem anderen Geschlecht zugehörig fühlt
Bigender: zwei Geschlechtsidentitäten, die sich abwechseln, oder beide gleichzeitig da sind
Demigender: Menschen, die sich teilweise mit einem Geschlecht identifizieren und teilweise mit einem anderen
Demigirl: versteht sich teilweise als weiblich, teilweise nicht
Demiboy: identifiziert sich nur teilweise als männlich
Agender: diese Personen fühlen sich gar keinem Geschlecht zugehörig – sie haben also keine Geschlechtsidentität
Was ist eine Geschlechterrolle?
Geschlechterrollen sind das, was andere von uns erwarten, weil wir männlich oder weiblich sind, oder sein sollen: Der Stereotyp des jeweiligen Geschlechts.
Begriffserklärungen
Designated Female/Male at Birth; DFAB/DMAB:
weibliche/ männliche Geschlechtszuweisung bei der Geburt
Beschreibt eine Person, die:
- bei der Geburt auf Grund einer objektiven Begutachtung und Beschreibung der körperlichen Merkmale als weiblich/ männlich eingestuft wurde
- bei der Geburt als weiblich/ männlich erklärt wurde auf Grund von kulturell mit dem weiblichen/männlichen Geschlecht assoziierten Eigenschaften
- bei Geburt repräsentativ für das breite Spektrum von weiblichen/ männlichen Identitäten und Körperformen.
- Im Falle von Personen des Intersexspektrums wird „zugewiesen“ häufiger für die subjektive Zuordnung von Körpern nichtbinärer Geschlechtszugehörigkeit und darauf folgende mögliche Operationen zur Anpassung an kulturell konstruierte Formen (häufiger als „Female Assigned at Birth“ geschrieben)
FzM (Frau zu Mann) / FTM, MtF, F2M (Female‐to‐Male):
Diese Begriffe stehen für Menschen, denen bei Geburt das „weibliche Geschlecht“ zugewiesen wurde, die sich jedoch als „männlich“ identifizieren und die als Mann leben.
Das inkludiert ein großes Spektrum von Genderidentitäten, die sich als Transsexuell, Transgender-Männer (Transmänner), weibliche Männer, neue Männer oder als FTM identifizieren. Einige lehnen diese Begriffe ab, da sie sich bereits immer als männlich identifizieren, andere, da sie hiermit das binäre Geschlechtersystem unterstützen würden.
Manche Personen bevorzugen den Ausdruck MTM (male‐to‐male), um zu unterstreichen, dass ihre Geschlechtsidentität niemals weiblich war. Einige Quellen verwenden den Begriff „FTM“ erst nach einer vollständigen Transition (= Anpassung des äußeren Geschlechts durch eine Operation).
Trans* Personen
ähnlich wie Transgender ein Überbegriff für Menschen, deren Geschlechtsidentität und/oder Geschlechtspräsentation sich von dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht unterscheidet
Transgender (Gegensatz zu cis‐) / Transmann / Transfrau
ein Überbegriff für alle Menschen, die sich nicht mit dem Geschlecht identifizieren, das ihnen bei der Geburt zugewiesen wurde.
Das kann einen – temporären oder permanenten – vollständigen Geschlechtswechsel innerhalb – oder außerhalb – des binären Geschlechtermodells bedeuten.
Transidente
Synonym für Transsexualität -> Schwerpunkt in Richtung Geschlechtsidentität, Selbstwahrnehmung und soziale Geschlechterrollen
Die Angleichung des Körpers steht nicht so sehr im Vordergrund.
Transsexuelle
Der Begriff „Transsexualität“ kommt aus der Medizin und ist der im ICD 10 verwendete Begriff für die zuerkannte Persönlichkeitsstörung.
Der deutsche Arzt und Sozialforscher Magnus Hirschfeld hat 1923 den Begriff des „Seelischen Transsexualismus“ kreiert, ohne allerdings näher zu definieren, was damit gemeint ist. Erst 1953 griff der Endokrinologe Harry Benjamin den Begriff wieder auf und gab ihm eine Bedeutung, die er bis heute im Wesentlichen behalten hat: Transsexuelle sind Menschen, die als Angehörige des – von einem binären Geschlechtermodell ausgehend – biologisch anderen Geschlechts leben und anerkannt werden wollen und den eigenen Körper durch medizinische Behandlung an das andere Geschlecht anpassen wollen. Heute wird der Begriff bezüglich des Wunsches nach medizinischer Behandlung immer mehr angepasst und auch auf Menschen angwandt, die sich zwar eindeutig im – binär gedachten – anderen Geschlecht identifizieren, aber nicht oder nur teilweise den Wunsch hegen, ihren Körper durch einen Eingriff zu verändern.
MzF (Mann zu Frau) / MTF, MtF, M2F (Male‐to‐Female)
Menschen, denen bei der Geburt des Geschlecht „männlich“ zugewiesen wurde, die sich jedoch als „weiblich“ identifizieren und als Frau leben.
inkludiert ein großes Spektrum von Genderidentitäten, die sich als Transsexuell, Transgender Frauen, Transfrauen, männliche Frauen, neue Frauen oder als MTF identifizieren.
Einige lehnen diesen Begriff ab, da sie sich bereits immer als weiblich identifiziert hatten, andere, da sie so das binäre Geschlechtersystem unterstützen würden. Manche Personen bevorzugen den Ausdruck FTF (female‐to‐female), um zu unterstreichen, dass ihre Geschlechtsidentität niemals männlich war.
Trigender
bezieht sich auf Menschen, die sich mit drei Geschlechtsidentitäten identifizieren.
Der Begriff kann aber auch auf Menschen zutreffen, die sich zwischen den Geschlechtern sehen, also als eine Art Synonym zu ‚androgyn‘.
Liebe
Liebe: mittelhochdeutsch liep, „Gutes, Angenehmes, Wertes“ von indogermanisch *leubh- gern, lieb haben, begehren
wissenschaftlich und völlig unromantisch ausgedrückt: ein Gefühlszustand der Zuneigung
wird oft als das „stärkste Gefühl“ beschrieben
es gibt unterschiedliche Arten der Liebe
! Liebe verändert sich !
! Liebe ist eine sehr mächtige Emotion; sie löst Zustände des vollkommenen Glücks bis zur Depression aus !
! Mangel an Liebe führt beim Kind zu Hospitalismus !
Liebe stärkt das Miteinander.
Liebe erhöht evolutiv betrachtet den Paarungserfolg und die Chancen auf gesunden Nachwuchs -> sichert das Überleben der Spezies
! nicht alle sind jederzeit auch zu jeder Form der Liebe fähig: Psychische Störungen wie Depressionen, aber auch Traumata können Menschen verändern und derart prägen, dass sie beziehungsunfähig werden !
Wird jemandem das Bild seines Partners gezeigt, erkennt man anhand von MRT-Aufnahmen, dass das limbische Belohnungssystem im Gehirn deutlich stärker anspringt als vergleichsweise bei Freunden und Verwandten. Gleichzeitig aber reduziert sich die Aktivität in anderen Gehirnbereichen, etwa dem präfrontalen Cortex. Dieser ist für rationales Denken zuständig; daher stimmt es: Liebe macht blind.
Arten der Liebe
Storge – Verwandtschaft/Vertrautheit: Im Idealfall die Liebesart, die wir von Anfang an schon im Mutterleib erfahren; Die Liebe zwischen Eltern und ihren Kindern, aber auch zwischen Geschwistern und enger Familie, die aus Vertrautheit heraus entsteht
Eros – Leidenschaft/Sex/ Romantik: die romantische und leidenschaftliche Liebe; muss immer mal wieder von einer anderen Liebesform neu entfacht werden, um neu zu entbrennen; wurde in der Antike als eine Art Wahnsinn wahrgenommen
Philia – Geistige/platonische Liebe: „platonische Liebe“ zwischen Freunden, Kollegen, Menschen mit gleichen Interessen; langjährige Freund*innen oder Partner*innen, mit denen man sich regelmäßig trifft
Pragma – Reife Liebe: Findet man in langjährigen Partnerschaften; Beschreibt die Harmonie bei älteren Paaren; Braucht zur Entstehung gemeinsame Ziele, gute Kommunikation, Geduld, Toleranz und Kompromissbereitschaft
Ludus – Verspielte Liebe:das Spielerische in der Liebe, Flirten, Tanzen, Umwerben – das „Prickeln“; „Schmetterlinge im Bauch“
Philautia – Gesunde Selbstliebe: Selbstliebe – oder Selbstmitgefühl; “dir selbst ein*e gute*r Freund*in sein”; eine innig ausgeprägt Philautia ist die perfekte Basis für alle anderen Formen der Liebe
Agape – Uneigennützige Liebe: Nächstenliebe; seine Mitmenschen und die anderen Wesen dieser Welt sowie die ganze Natur lieben und sich für ihr Wohlergehen einsetzen; “handle mit dem Wohl der anderen im Sinn”; “wenn du dich verausgabst und deine Grenzen überschreitest, um anderen zu helfen, ist das nachhaltig nicht fruchtbar”
Liebe und Verliebtsein
Symptome der Verliebtheit:
- erhöhter Herzschlag
- feuchte Haut und Hände
- die Wangen sind stärker durchblutet und röten sich
Wir nehmen plötzlich alles ganz anders wahr und handeln auch anders – eigentliche Denkmuster im Gehirn sind somit überbrückt – die Entscheidungen finden über andere Nervenbahnen statt
wenn die Beziehung länger dauert, gewöhnt sich der Körper an die Rauschzustände und die Euphorie nimmt ab
die neuronale Verarbeitung läuft immer weniger über das Lustzentrum, dafür mehr über einen Gehirnbereich, der Gefühle verarbeitet
Kuscheln, Knutschen und Zweisamkeit führen zum Ersatz des Dopaminrausch durch Oxytocin und Vasopressin
Aus blindem Verliebtsein wird eine reife Beziehung –das lässt sich auch in Körper und Gehirn nachweisen
Die Attraktivität eines Menschen basiert auf vielen Faktoren:
- Aussehen
- Charakter
- Erscheinung
- Geruch: jeder Mensch riecht einzigartig; wenn man „jemanden gut riechen kann“, ist das meist ein Zeichen dafür, dass das Gegenüber zur Fortpflanzung geeignet ist
Genetisch ziehen sich Unterschiede an -> die Natur versucht, Nachkommen besser gegen Krankheiten zu rüsten
Arten von Beziehungen
Monogame Paarbeziehung
Mit 60% die am meisten verbreitete Beziehungsform
Erkennungsmerkmale:
- Zwei liebende Personen
- Monogame Lebensform
- Aufrichtigkeit füreinander
- Kommunikation auf Augenhöhe
- Tiefe Freundschaft
Feste Beziehung
Liebesbeziehung mit langfristigem Gedanken
Gekennzeichnet durch:
- Wunsch nach Monogamie
- Offene Kommunikation der Bedürfnisse
- Kinderwunsch
- Anhaltender Blick in die Zukunft
Lockere Beziehung
Merkmale:
- Fokus auf eigene Entwicklung
- Gelegentliche körperliche Nähe und Sexualität
- Keine feste Bindung
- Viel Freiraum
- Zwanglosigkeit
Offene Beziehung
Basiert auf:
- Sex mit anderen Personen unter Einhaltung definierter Regeln
- Emotionale Treue
- Sexuelle Freiheit
- Sex und Liebe sind voneinander trennbar
- Wichtigkeit der Liebesbeziehung mit dem/der Partner:in
Offene Ehe
„Steigerung“ der offenen Beziehung
- Sexuelle Kontakte zu Dritten
- Ehe hat oberste Priorität
- Einverständnis beider Personen
- Romantische Gefühle als Exklusivrecht der Ehe
- Öffnen als Bereicherung für die Ehe
Polyamore Beziehung
Gekennzeichnet durch:
- Liebe ist nicht exklusiv
- Liebesbeziehung zwischen mehr als zwei Menschen
- Gleichstellung aller Personen
- Interesse an Langfristigkeit
- Basiert auf Kommunikation, Vertrauen und Respekt
LAT-Beziehung
= living apart together
- Getrennte Wohnungen
- Priorisierter Rückzugsort
- Autonomie und Unabhängigkeit wird vorgezogen
- Wertschätzung der Zeit, die das Paar miteinander verbringt
- Geeignete Beziehungsform für Menschen mit Bindungsangst
Polygamie
= eine Form der Ehe
= die Ehe mit mehr als einer Person
Arten der Polygamie
- Polygynandrie: Gruppenehe, bestehend aus mehreren Frauen und Männern
- Polygynie: Eine Frau führt eine Ehe mit mehreren Männern
- Polyandrie: Ein Mann führt eine Ehe mit mehreren Frauen
- Polygamie: Überbegriff aller Arten der Vielehe
Freundschaft Plus / F+
= eine Freundschaft mit Sex als „Plus“
- Gelegentlicher Sex miteinander
- Freundschaft bleibt erhalten
- Rein körperlichen Akt als “Plus”
- Sexuelle Kontakte sind nicht exklusiv
- Geheimhaltung der Freundschaft Plus vor Freund:innen
ONS / One Night Stand
= Einmaliger, anonymer Sex mit einer fremden Person
- Körperliche Anziehung
- Keine romantischen Gefühle
- Übernachtungen nicht erwünscht
- Kein Austausch von Telefonnummern
Symbiotische Beziehung
= ein Abhängigkeitsverhältnis
- Aufgabe der eigenen Identität
- Verlust des Selbstwerts
- Schleichende Entwicklung
- Selbstständige Existenz ist nicht mehr möglich
- Abwendung von Freund:innen
Rebound Beziehung
= der sogenannte Lückenbüßer
- Kürzliche Trennung
- Keine gemeinsamen Pläne
- Fehlende Emotionalität
- Schweigen über Ex-Partner:innen
- Sex steht im Vordergrund
On-Off-Beziehung
…eine äußerst instabile Beziehungsform
- Schnell aufeinanderfolgende Trennungen und Versöhnungen
- Unklarheit über die aktuelle Situation
- Ungewissheit hinsichtlich der gemeinsamen Zukunft
- Wenig Konstanten
- Psychosomatische Stresssymptome
Sex
She told me to come, but I was already there
‘Cause the walls start shaking, the Earth was quaking
My mind was aching and we were making itAnd you shook me all night long
AC/DC – “You Shook Me All Night Long” (1980)
Sex kann für jeden Menschen etwas anderes bedeuten.
Beim Sex geht es nicht ausschließlich darum, Babys zu bekommen. Für viele spielt das auch gar keine Rolle! Sex sollte allen Beteiligten Vergnügen bereiten.
Zustimmung (Consent) bedeutet, dass sichergestellt werden muss, dass jeder Beteiligte auch daran teilnehmen möchte, sich sicher und geborgen fühlt und den Sex die ganze Zeit über genießt.
Geschlechtskrankheiten sind weit verbreitet und nichts, wofür man sich genieren müsste. Alle STIs (Sexually Transmitted Illnesses) sind behandelbar, und viele sind heilbar.
Was ist Sex?
Sex ist eine Aktivität, an der eine, zwei oder mehrere Personen teilnehmen und die bei ihnen ein Erregungsgefühl (sexuelle Erregung) bewirkt. Das kann durch Berührungen, Gespräche, beides oder anderes erfolgen. Dabei kann es zum Kontakt der Genitalien kommen; muss es aber nicht. Wenn von Sex gesprochen wird, meint man oft „Geschlechtsverkehr“ oder „penetrativen Sex“.
! Sex sollte etwas Angenehmes sein, dass von allen Beteiligten genossen wird. !
Welche Arten von Sex gibt es?
Vaginaler Geschlechtsverkehr: wenn der Penis an der Vagina reibt / in sie eindringt / wenn zwei Vaginas aneinander reiben
Mund-zu-Genital-Sex / „Oralsex“: der Mund wird benutzt, um die Genitalien zu stimulieren / zu beglücken – das kann durch Lecken, Küssen oder Saugen gemacht werden
Analverkehr. der Penis oder ein Sexspielzeug wird in den Anus (Poloch) eingeführt – hier ist ein Gleitmittel unverzichtbar
Erogene Berührungen / Petting: Hände oder andere Körperteile werden benutzt, um sexuelle Erregung hervorzurufen – Stimulation der Brustwarzen / Kuscheln / Küssen / Reiben, Streicheln der Genitalien oder anderer Körperteile
Fingern oder Handjob:
Fingern = Stimulation der Klitoris mit den Fingern / das Einführen der Finger in die Vagina oder den Anus
Handjob = der Penis mit der Hand stimuliert
Selbstbefriedigung / Masturbation: Berühren der eigenen Körperteile zur sexuellen Stimulation / allein oder zusammen mit einer anderen Person / Sexspielzeug kann verwendet werden (Vibratoren, Dildos, Analspielzeug, … )
Telefon-/Videosex: Sprechen, Flirten und Austauschen von Bildern oder Videos online oder über Telefon
Sexualtrieb
Sexualtrieb, auch Libido genannt, ist der Wunsch nach Sex. Hormone, Stresslevel sowie körperliche und geistige Gesundheit beeinflussen diesen. Unsere Liebespartner*innen, unsere Familie, unsere Freund*innen, unser Umfeld und unser Glaube / unsere Religion können unsere Gefühle Sex und Vergnügen gegenüber beeinflussen und können sich im Laufe des Lebens verändern.
Es gibt auch Medikamente, die sexuelles Verlangen beeinträchtigen können, zum Beispiel folgende:
- Anticholinergika (zur Behandlung von Erkrankungen im Zusammenhang mit Lunge, Blase, Darm, Schwindel und Übelkeit/Erbrechen)
- Hormontherapien
- Medikamente zur Behandlung von Bluthochdruck
- Psychopharmaka / Antidepressiva wie zum Beispiel „selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer“ (SSRIs)
Sexuelles Vergnügen und Orgasmen
Sexuelles Vergnügen lässt sich nicht pauschal definieren. Es gibt viele Dinge, die Freude und sexuelle Zufriedenheit bringen können.
Der Orgasmus ist eine intensive sexuelle Erregung. Er stellt allerdings nur eine Möglichkeit dar, sexuelles Vergnügen oder einen Höhepunkt zu erreichen.
Menschen mit einem Penis empfinden Erregung, wenn der Wunsch nach Sex besteht, der Penis hart wird (Steifwerden / Erektion) und Hormone im Körper freigesetzt werden. (Trotz Erregung kann eine Erektion aber ausbleiben. Dies ist ganz normal und passiert vor allem in Stresssituation und unter Druck.) Die Hoden schwellen an und werden an den Körper herangezogen. An der Penisspitze (Eichel) kann sich der sogenannte „Lusttropfen“ bilden. Während des Orgasmus erfolgt normalerweise die Ejakulation (Samenerguss); dabei spritzt oder tropft Samenflüssigkeit aus dem erigierten Penis. Danach folgt eine Phase der Entspannung, in der man nicht oder schwer erregbar ist und weitere sexuelle Stimulation eventuell sogar unangenehm sein kann.
Menschen mit einer Vulva erleben Erregung, wenn die Klitoris (und eventuell auch die inneren und äußeren Schamlippen) stimuliert werden und anschwellen. Die Scheide wird (innen) feucht, weiter und länger und ermöglicht dadurch ein schmerzfreies Eindringen des Penis. Außerdem können die großen Schamlippen abflachen wodurch der Scheideneingang zugänglicher wird. Der sichtbare Teil des Kitzlers (Klitoris) wird durch die Erregung stärker durchblutet und kann ebenfalls anschwellen. Auch die Brustwarzen können ihr Aussehen verändern und hart werden. Weiters kann es zu unwillkürlichen Muskelzuckungen kommen und der Puls und der Blutdruck steigen. Der Orgasmus bei Frauen ist meist äußerst intensiv und dauert auch länger als bei Männern. Der weibliche Orgasmus ist nicht so deutlich zu erkennen wie der männliche. Aber auch dieser wird begleitet von heftigen körperlichen Reaktionen (rhythmisches Zusammenziehen der Scheiden- und Gebärmuttermuskulatur). Auf den Orgasmus folgt eine Phase der Entspannung.
Wie der Penis hat die Klitoris eine hohe Anzahl an Nervenenden. Durch das Berühren / Massieren dieser sogenannten „erogenen Zonen“ werden die Nerven im Körper mit Signalen überflutet. Das kann im ganzen Körper angenehme Gefühle auslösen.
! Wissen über Anatomie ist für den größtmöglichen Genuss von Vorteil !
Auch die Kommunikation ist unglaublich wichtig. Was sich für den einen gut anfühlt, muss sich nicht unbedingt auch für den anderen gut anfühlen. Sprich mit deinem / deiner Partner*in darüber, was ihr mögt und was nicht. Experimentieren kann Spaß machen und hilfreich sein, um herauszufinden, was einem gefällt. Bessere Kommunikation kann auch für die Intimität förderlich sein.
Safer Sex / Sicherer Sex
Sicherer Sex kann das Risiko von Geschlechtskrankheiten verringern. Penis-in-Vagina-Sex ist die Art Sex, die am häufigsten zu Schwangerschaften führt. Eine Schwangerschaft kann auch passieren, wenn bei anderen Arten des Geschlechtsverkehrs Samenflüssigkeit in die Scheide gelangt. Geschlechtskrankheiten können bei allen Formen von Sex, bei denen Körper und Körperflüssigkeiten in Kontakt kommen, übertragen werden.
Die effektivsten Methoden zum Schutz gegen Geschlechtskrankheiten:
- bei jedem Geschlechtsverkehr eine „Barrieremethode“ entsprechend der Gebrauchsanweisung anwenden. Barrieremethoden an Körperteilen und Spielzeug sollten bei vaginalem, analem oder oralem Geschlechtsverkehr angewendet werden.
Barrieremethoden sind:
- Externe Kondome („Kondome für Männer“ genannt)
- Femidome (auch Frauenkondome genannt)
- Latex- oder Nitrilhandschuhe
- Kofferdam/Lecktuch
2. Verwendet ausreichend kondomsicheres Gleitmittel
3. Wechselt das Kondom, wenn zwischen Oral-, Vaginal- oder Analsex gewechselt wird
4. Verwendet ein frisches Kondom und reinigt/sterilisiert Sexspielzeug, wenn es gemeinsam benutzt wird
5. Lasse dich regelmäßig auf Geschlechtskrankheiten testen und ermutige deine*n Partner*in, es auch zu tun
Barrieremethoden senken das Risiko sehr stark, eine Geschlechtskrankheit zu bekommen. Sie verhindern, dass sich Genitalien und Körperflüssigkeiten der Partner direkt berühren. Bei korrektem Gebrauch können Kondome in 98 % aller Fälle eine Schwangerschaft verhindern. Man sollte immer eine Barrieremethode anwenden; es sei denn, alle Partner*innen wurden erst kürzlich negativ auf Geschlechtskrankheiten getestet und es besteht absolute Sicherheit, dass keiner von euch seit dem Testzeitpunkt mit jemand anderem Sex hatte. Wer eine Schwangerschaft vermeiden möchte, sollte jedes Mal, wenn er/sie Sex hat, ein Kondom oder eine andere Verhütungsmethode verwenden.
Das Kondom
Wird auch Präservativ genannt, von lateinisch praeservare „vorbeugen“, „verhüten“
Umgangssprachlich: „Pariser“, „Verhüterli“, „Lümmeltüte“, „Präser(l)“, „Gummi“, „Nahkampfsocke“, „Überzieher“, „Tüte“, „Rammelbeutel“.
Das Kondom ist eine dünne Hülle, meist aus vulkanisiertem Kautschuk; und dient zur Empfängnisverhütung und als Schutz gegen sexuell übertragbare Erkrankungen.
Kondome gehören zu den effektivsten und am meisten verwendeten Verhütungsmitteln.
Laut einem Bericht der Global Industry Analysts wurden 2015 global bereits 27 Milliarden Kondome verkauft. Zirka 12 Milliarden Präservative werden jährlich weltweit benutzt, das sind 380 Kondome pro Sekunde.
Latex-Kondome werden durch fetthaltige Substanzen, wie Massageöl oder Vaseline, porös und verlieren ihre Schutzwirkung.
Polyisopren ist synthetisch, aber unterscheidet sich nur durch fehlende Proteine von Latex und wird daher ebenso brüchig.
Gleitmittel auf Wasserbasis und Silikonöl sind latexverträglich.
Kondome aus Polyethylen oder Polyurethan sind zusammen mit fett- beziehungsweise ölhaltigen Gleitmitteln einsetzbar.
Für Latexallergiker sind Kondome aus Polyethylen, Polyurethan oder Polyisopren eine mögliche Alternative.
Kondomgröße
Kondome sollten für maximalen Komfort und Sicherheit passend zur Penisgröße (Umfang) gewählt werden. Ein Kondom sollte eine minimal kleinere Breite haben als der halbe Penisumfang im völlig erigierten Zustand an der breitesten Stelle. So kann man sichergehen, dass das Kondom nicht zu stark gedehnt wird, aber auch durch genügend Spannkraft gehalten wird.
Die Standardbreite (52 mm) entspricht einem Penisumfang von etwas mehr als 10,5 cm; eine Kondomgröße von 60 mm einem Penisumfang von etwas mehr als 12,0 cm und Kondomgröße 69 mm einem Penisumfang von etwas mehr als 14,0 cm.
Diverse Studien lassen vermuten, dass zu kleine Kondome beim Sex leichter reißen, was den Schutz aufhebt. Bei einer Studie mit 184 Männern (⌀ Penisumfang 13,19 cm) und 3.658 Kondomen kam es in 1,34 % der Fälle zum Reißen der Kondome. Die Wahrscheinlichkeit hing stark vom Penisumfang ab: Ein um einen Zentimeter größerer Umfang erhöhte die Wahrscheinlichkeit um 50 % bis 100 %. Diese Beobachtung deckt sich mit Umfrageergebnissen, was belegt, dass Reißen bei Männern mit größerem Penisumfang häufiger vorkommt.
Auch hier gibt es eine Norm
Kondome wurden in Europa von 1996 bis 2002 nach DIN EN 600 normiert. Diese Norm regelte die Größe der Kondome (mindestens 17 Zentimeter lang und (flach ausgebreitet) 4,4–5,6 Zentimeter breit), und die Testverfahren, nach denen die Präservative auf Haltbarkeit, Festigkeit und Dichtigkeit geprüft wurden.
Um zu prüfen, ob ein Kondom dicht ist, wird es in eine Elektrolytlösung getaucht. Leuchtet eine bestimmte Lampe an der Prüfstation auf, fließt Strom durch das Kondom, was bedeutet, dass es undicht ist und aussortiert wird. Beim Test auf Reißfestigkeit und Dehnungsfähigkeit muss ein Kondom eine Dehnung bis auf das Siebenfache der Normalgröße unbeschadet überstehen. Laut einem Test der „Stiftung Warentest“ aus dem Jahr 1999 erreichten aber drei von 29 getesteten Kondomen die Prüfziele nicht.
Seit 2002 gilt die internationale Norm EN ISO 4074, die einen flexibleren Spielraum für die Normierung der Größe einräumt. Das Kondom muss dem zufolge mindestens 16 cm lang sein und (je nach Breite) ein bestimmtes Mindestvolumen (im aufgeblasenen Zustand) garantieren. Eine Beschränkung auf maximal 5,6 cm Breite gibt es nicht mehr, der Hersteller muss aber eine Standardabweichung von +/− 2 mm – gegenüber dem auf der Verpackung angegebenen Wert – einhalten. In Deutschland löst diese Norm die vorherige ab.
Das passende Kondom
Vinergy GmbH ist ein Familienunternehmen, das bereits im Jahr 2001 ins Kondomgeschäft einstieg.
Sie stellten sich folgende Frage: “Warum tragen wir eigentlich Schuhe in der passenden Größe, aber nicht Kondome?”
2001 wurde ein Online Shop gegründet, der den “Kondomfinder” einführte, der allen Kund*innen hilft, das passende Kondom zu finden.
Zuerst kamen “MY.SIZE” Kondome in 7 Kondomgrößen; dann kamen 2019 “MISTER SIZE” Kondome auf den Markt, in denen 20 Jahre Erfahrung mit Größenkondomen stecken!
“MISTER SIZE” gibt es nicht nur in 7 Größen, sondern sie sind auch wunderbar gefühlsecht.
Dieses Kondom der höchsten Qualitätsstufe gibt es bei uns in allen möglichen Größen zu kaufen – und in drei verschiedenen Packungsgrößen.
Arten von Kondomen
Es gibt Kondome aus…
- Naturkautschuk-Latex
- Polyurethan (PUR)
- Polyisopren (PI)
- spezialbehandeltem Naturdarm („Naturalamb“)
Für den Oralverkehr gibt es Kondome mit verschiedenen Geschmacksrichtungen.
Für den Analverkehr gibt es spezielle Kondome, die dicker und widerstandsfähiger sind. Die Wanddicke dieser Kondome beträgt 0,1 Millimeter.
Bei vorzeitigen Samenergüssen kann man auf spezielle Kondome zurückgreifen, in denen ein Lokalanästhetikum enthalten ist.
Was, wenn mein*e Partner*in kein Kondom benutzen will?
Der Schutz der eigenen Gesundheit ist sehr wichtig, und das Wohlfühlen bei allen sexuellen Aktivitäten. Wenn er/sie dich zu ungeschütztem Sex drängt; überlege dir, ob du mit ihm/ihr zusammen sein willst.
Gleitmittel: für den reibungslosen Ablauf
Gleitmittel, Gleitgel oder Gleitcreme zur Anwendung an den äußeren Genitalien dienen der Verminderung der Reibung an den Schleimhäuten.
Arten von Gleitmitteln
- Gleitgele auf Silikonbasis: Sind im Handel meist etwas teurer, halten aber während des Sex deutlich länger.
- Gleitgele auf Wasserbasis: Sind zwar kostengünstiger, ziehen aber schnell ein: es kann sein, dass ihr beim Sex mehrmals “nachschmieren” müsst.
- Gleitmittel auf Ölbasis: Latex-Kondome und ölbasierte Gleitmittel sind nicht die besten Freunde. Auch das Silikon bei Diaphragmen kann durch manche Gele angegriffen werden.
Gleitmittel für Oralverkehr:
mit verschiedenen Geschmacksrichtungen wie Banane, Schoko oder Erdbeere
Gleitmittel für Analverkehr:
Auch hier gibt es spezielle Gleitmittel. Als Gleitgel für den Analverkehr sind fetthaltige Gele besser geeignet als solche auf Wasserbasis, um die Verletzungsgefahr zu verringern.
Produktempfehlungen:
Wasserbasis: RUSH LUBE – WATER BASED
Silikonbasis: RUSH LUBE – SILICONE BASED
Für Oralverkehr: Just Suck it! – Deep Throat Spray
Für Analverkehr:
Gleitgel und Kondome
Gleitmittel, die nicht auf Wasser oder auf Silikonöl basieren, können Kunststoff-Sexspielzeug oder Kondome (aus Naturkautschuk-Latex) beschädigen.
Bei Latexkondomen: Verwende kein Öl oder Fett als Gleitmittel, sondern nur Mittel auf Wasser- oder Silikonbasis; das Öl kann das Latex angreifen. nur Gleitmittel auf Wasserbasis benutzen. Gleitmittel auf Fettbasis (wie Vaseline, Backfett, Mineralöle, Massageöle, Körperlotionen und Salat- bzw. Kochöle) können das Kondom zum Reißen bringen.
Kondome aus Polyurethan werden vom Öl nicht angegriffen.
Sex – das natürliche Wundermittel
Sex ist gesund! Glaubst du nicht? Dann lies doch selbst:
Der Austausch von Körpersäften aktiviert Abwehrzellen gegen mögliche Erreger des/der Partner*in und stärkt auf diese Weise unser Immunsystem. (Nachteil: Man kann sich auf diese Art auch mit einer sexuell-übertragbaren Infektionskrankheit anstecken.)
Sexuelle Aktivitäten fördern die allgemeine Durchblutung, was das Herz-Kreislauf-System trainiert.
Sex senkt die Ausschüttung von Stresshormonen (wie Cortisol), was Folgeschäden mildert, aber auch dem Blutdruck guttut.
Die beim Sex ausgeschütteten Glückshormone wirken schmerzlindernd.
Sex macht nicht nur Spaß, er ist auch extrem gesund und hilft bei diversen Beschwerden!
Schlafstörungen: Sex am Abend erleichtert das Einschlafen und hilft gegen Schlafstörungen. Das gilt sowohl für Sex mit einem/einer Partner*in als auch für Selbstbefriedigung.
Stress: Sex ist ein wirksames Mittel gegen Stress. Intimität mindert die Auswirkungen der Stresshormone Cortisol und Adrenalin.
Schmerzen: Beim Sex werden Endorphine (Glückshormone) ausgeschüttet. Sie sorgen für ein Stimmungshoch, aber wirken auch wie natürliche Schmerzmittel. Deshalb kann Sex Menstruations-, Gelenk-, Kopf- und andere Arten von Schmerzen verbessern.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen: Sex, der als qualitativ hochwertig oder salopp gesagt „befriedigend“ wahrgenommen wird, fördert bei Frauen die kardiovaskuläre Gesundheit und verringert insbesondere das Risiko von Bluthochdruck. Achtung: bei älteren, sexuell aktiven Männern steigt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
Prostatakrebs: Eine groß angelegte US-Studie zeigt, dass Männer mit häufigen Ejakulationen im Vergleich seltener die Diagnose Prostatakrebs erhalten.
Fruchtbarkeit: Regelmäßiger Sex kann die Fruchtbarkeit steigern. Das ist das Ergebnis einer Studie aus Amerika. Diese besagt, dass eine hohe sexuelle Aktivität physiologische Veränderungen im Körper auslöst, die die Chancen einer Schwangerschaft erhöhen, sogar außerhalb des Eisprungs.
Arten von Sex
Hier findest du eine Liste mit verschiedenen Arten von Sex, die man früher oder später im Leben hat.
Einer-will-der-andere-nicht-wirklich-Sex: man ist müde oder einfach faul und lässt sich trotzdem vom Liebsten/ von der Liebsten überreden
Witziger Sex: wenn man sich lange kennt und nicht alles immer so ernst nimmt, kann man auch während dem Sex einen Lachanfall bekommen
Unerwartet leidenschaftlicher Sex: „normaler“ Sex, der plötzlich unerwartet heiß wird
Nicht sehr spannender Sex: 0815-Routine-Sex
Versöhnungs-Sex: eine ganz neue Energie kommt beim Sex auf, wenn dieser nach einem Streit stattfindet.
Langeweile-Sex: „Hm, wir könnten einen Film schauen – wir könnten aber auch Sex haben.“
Post-Movie-Sex: wenn man nach einem Film Sex hat (evtl. wegen des gutaussehenden Hauptdarstellers)
Ich-merke-gerade-wieder-wie-sehr-ich-dich-liebe-Sex: liebevoller, leidenschaftlicher, emotionaler Sex
Urlaubssex: Sex im Urlaub sowohl aufregend als auch gleichzeitig entspannend – man treibt es in einem fremden Zimmer, das man danach nicht selbst aufräumen muss 😉
“Schatz, ich bin zuhause”-Sex / Wiedersehens-Sex: wenn man sich ein paar Tage / Wochen / … nicht gesehen hat
“Lass’ uns ein Baby machen”-Sex / die letzte Zweisamkeit: eine große Liebeserklärung aneinander, denn diese Art Sex bedeutet, dass man bereit ist, sich für immer aneinander zu binden; dass man sich nach einem sichtbaren, greifbaren Produkt dieser Liebe und der Beziehung und nach einem „Mini Me“ des Partners sehnt. Diese Art Sex ist unglaublich emotional, innig und romantisch.
Hochzeitsnacht-Sex: Auch eine sehr intime, romantische Art von Sex; man hat einen romantischen, langen Tag hinter sich, hat gerade die Liebe zueinander öffentlich bekannt gemacht und gefeiert. Diese positive Energie lässt sich super für Sex nutzen!
Schlussmach-Sex: hier weiß man längst, dass man sich in Kürze trennen wird; vielleicht ist dieser auch der letzte gemeinsame Sex.
“Raus aus der Routine”-Sex: eine neue Stellung, ein neues Liebesspielzeug oder ein neuer Ort um Schwung ins Liebesleben zu bringen.
“Hoffentlich werden wir nicht erwischt”-Sex: Lust an ungewöhnlichen Orten – mit der Gefahr, dabei erwischt zu werden. Wie aufregend!
Sex, auf den man lange gewartet hat: Vorfreude ist die schönste Freude 😉
Sex mit dem/der Ex: der Kick des Verbotenen; das Spiel mit dem Feuer: Sex mit dem/der ehemaligen Partner*in
Sex mit einem/einer (fast) Unbekannten: der klassische One-Night-Stand (ONS) – eine Nacht mit einem/einer fast Fremden
“Kamera läuft”-Sex: sich beim Sex filmen, wegen des besonderen Kicks
“Fesselspielchen”-Sex: von seinem Gegenüber gefesselt werden und ihm/ihr ausgeliefert sein
Fakten auf den Tisch
Fakt oder Fiktion: klitoraler / vaginaler Orgasmus
Die Unterscheidung von klitoralem und vaginalem Orgasmus stammt noch Sigmund Freud, der nicht gerade Experte in Sachen weibliche Sexualität war. Heute weiß man, dass bei jedem Orgasmus die Klitoris maßgeblich beteiligt ist. Zirka 70 bis 80 Prozent der Frauen kommen besonders gut zum Orgasmus, wenn die „Spitze“ der Klitoris stimuliert wird. Diese besteht aber nicht nur daraus; sondern geht im Inneren des Körpers an den Schamlippen entlang bis zu den Schenkeln.
Größer = besser?
Alle für Sex und Höhepunkt wichtigen Regionen befinden sich außerhalb der Scheide oder im ersten Drittel des Inneren. So gesehen „reichen“ für Frauen acht bis zehn Zentimeter (erregte) Penislänge.
G-Punkt: Mächtig oder Märchen?
Der deutsche Gynäkologe Gräfenberg (nach ihm ist der „G-Punkt“ benannt) entdeckte 1950 an der vorderen Scheidenwand, etwa vier bis fünf Zentimeter vom Scheideneingang entfernt, eine Zone, die später als G-Punkt bezeichnet wurde. Dieser bei jeder Frau vorhanden und reagiert auf Berührung / Stimulation äußerst sensibel. Allerdings empfindet selbstverständlich nicht jeder Frau gleich, einige kommen durch den G-Punkt rasch zum Orgasmus, andere fühlen fast nichts, und für manche Frauen ist die Berührung sogar unangenehm.
Lustige Lust
Hier findest du allerlei Fakten, die sowohl witzig, als auch wahr sind!
Die einzigen Lebewesen, die wirklich Spaß am Sex empfinden sind: Menschen und Delfine.
Außer Menschen praktizieren nur Zwergschimpansen Oralsex.
Die männlichen Hoden hängen auf unterschiedlichen Höhen, damit sie nicht ständig gegeneinanderstoßen.
Jeder vierte Mann hat laut Umfrage schon mal versucht, sich selbst oral zu befriedigen.
In keinem anderen Land haben so viele Leute (80 Prozent) Oralsex, wie in Österreich.
Mit dem Vorspiel sind wir 6 Wochen beschäftigt – 11 Wochen mit dem Küssen – und 32 Wochen sind wir auf dem Klo.
Jeder Zehnte hat seinen Sexpartner schon mit falschem Namen angesprochen.
1 Teelöffel Sperma = 7 Kalorien
Gestillter Hunger und langer Schlaf ist Männern mindestens genauso wichtig wie Sex.
An ihren fruchtbaren Tagen können Frauen besser erkennen, ob ein Mann homosexuell ist.
9 Sexpartner ist der globale Durchschnitt.
Beim ersten Date sollte der Mann auf keinen Fall Whisky, Wodka-Cola oder Champagner ordern; die Frau bloß kein Bier.
Die Selbstmordrate von Frauen mit künstlichen Brüsten liegt um ganze 73 % höher als von Frauen natürlichen Brüsten.
30 Minuten Sex verbrennen knapp 200 Kalorien.
Der weibliche Orgasmus hilft gegen Kopfschmerzen.
Männer finden den Geruch von Lavendel, Lakritz, Schokolade und Donuts bei Frauen attraktiv.
Männer, die im Haushalt helfen, haben 50 Prozent mehr Sex als andere Männer.
John Harvey Kellogg nutze seine Erfindung, die Cornflakes, als heilende Diät gegen die „bösen“ Folgen von sexueller Aktivität.
In der aztekischen Kultur heiß es, Avocados hätten eine gewisse sexuelle Macht. Jungfrauen sollten sich deshalb von dieser „sündigen Frucht“ fernhalten.
Angeblich wächst der Bart des Mannes beim Liebesakt schneller.
Wüstenratten können bis zu 120-mal in der Stunde Sex haben.
Das erste Paar, das man jemals zur Prime Time zusammen im Bett sehen konnte, waren Fred und Wilma Feuerstein.
Beim Knutschen verringert sich der Säuregehalt des Speichels – das schützt die Zähne und beugt der Zahnsteinbildung vor.
Menschen, die 3-mal die Woche Sex haben wirken 4-7 Jahre jünger.
Nüchtern und biochemisch betrachtet, ist Sex genau das gleiche wie ganz viel Schokolade essen.
Das menschliche Gehirn kann nicht zwischen einem Nieser und einem Orgasmus unterscheiden.
Je mehr Orgasmen man hat, desto älter wird man.
In Japan gibt es Kokigami, was die Bezeichnung für eine Origami-Maske aus Papier ist, die man über den Penis stülpt.
In jeder Sekunde finden auf der Welt 2778 Geschlechtsakte statt.
Im Verhältnis zum Körper haben Seepocken den größten Penis im Tierreich: Er ist bis zu 30-mal so groß wie ihr Körper.
Jeder Mann hat im Schnitt 600 Meter Hoden-Kanalsystem in sich.
In Europa wird jedes 10. Baby in einem Ikea-Bett gezeugt.
Ein vorgetäuschter Orgasmus verbrennt mehr Kalorien als ein echter Höhepunkt.
Um einen Zentimeter voranzukommen, muss ein Spermium rund 800-mal mit dem Schwanz wedeln.