Fakten
Wusstest du, dass…
…48 Prozent der LGBT-Personen in Österreich bereits persönlich Diskriminierung oder Belästigung aufgrund ihrer sexuellen Orientierung erfuhren? 1
…am 17. Mai 1990 Homosexualität offiziell aus dem Diagnoseschlüssel der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen wurde und erst seither nicht mehr als psychische Krankheit gesehen wird? 2
…seit 1. Jänner 2019 auch gleichgeschlechtliche Paare in Österreich standesamtlich heiraten dürfen?
…LGBT-Personen bis zu 20 Prozent ihrer Arbeitsleistung dafür aufwenden, ihre sexuelle Orientierung zu verheimlichen? 3
….sich 85 Prozent der schwulen und lesbischen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gerne am Arbeitsplatz outen würden, sich aber nicht trauen? 4
…die Arbeitszufriedenheit und Verbundenheit mit dem Unternehmen höher wird, je selbstverständlicher Beschäftigte am Arbeitsplatz mit ihrer sexuellen Identität umgehen können? 5
…sich mehr als 880.000 Menschen in Österreich (entspricht 10 Prozent der österreichischen Gesamtbevölkerung) als etwas anderes als „ausschließlich heterosexuell“ bzw. ganz konkret als „lesbisch, schwul oder bisexuell“ bezeichnen? 6
…schwule, lesbische oder bisexuelle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gegenüber heterosexuellen eine mehr als dreimal so hohe Wahrscheinlichkeit aufweisen, eine Schlechterbehandlung zu erfahren? 7
…das seit Juli 2004 in Kraft getretene Gleichbehandlungsgesetz jegliche Diskriminierung u.a. aufgrund der sexuellen Orientierung in Beschäftigung und Beruf in Österreich verbietet?
…seit Jänner 2010 gleichgeschlechtliche Paare und seit Jänner 2019 auch verschiedengeschlechtliche Paare in Österreich die „Eingetragene Partnerschaft“ eingehen können?
Wofür steht eigentlich LGBTQ+?
LGBTQ+ steht für Lesbian, Gay, Bisexual, Transgender, Queer und alle anderen Menschen, die sich nicht mit einem Stereotypen identifizieren können.
Sexuelle Orientierung
Sexuelle Orientierung = zu welchen Menschen sich die Person sexuell hingezogen fühlt
Romantische Orientierung = mit welchem Menschen sich die Person eine Beziehung vorstellen kann (diese ist teilweise losgelöst von sexuellen Empfindungen [u.A. bei Asexualität])
Heterosexuell
Hetero ist griechisch für entgegengesetzt oder anders
Menschen, die sich nur zum anderen Geschlecht hingezogen fühlen
Homosexuell
Homo ist griechisch für gleich
Menschen, die sich nur zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen
Schwule (Mann & Mann) & Lesben (Frau und Frau)
Bisexuell
Bi ist griechisch für zwei
Sexuelles Interesse an beiden Geschlechtern vorhanden, aber meist gibt es eine Vorliebe für ein Geschlecht
Pansexuell
Pan ist griechisch für gesamt oder umfassend
Das Geschlecht oder die Geschlechtsidentität der anderen Personen spielt für das eigene sexuelle Empfinden keine Rolle
umfasst (im Gegensatz zur Bisexualität) etwa auch Menschen, die sich keinem Geschlecht zugehörig fühlen (z. B. Non-Binary oder transgender Personen)
Asexuell
Asexuelle Menschen haben kein Interesse an Sex, egal mit welchem Geschlecht
Sexuelle Identität
Nicht-binäre Personen: Menschen, die sich keinem Geschlecht zugeordnet fühlen
Transgeschlechtliche Personen: Menschen, die sich nicht oder nicht nur mit dem angeborenen Geschlecht identifizieren
Intergeschlechtliche Personen: Menschen, die sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale haben (z. B. Geschlechtsorgane, Hormonproduktion, Figur, Haarverteilung oder Muskelmasse)
Cis Personen: Menschen, deren sexuelle Identität mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt
Queer: Sammelbegriff für alle Personen, die nicht der heterosexuellen Geschlechternorm entsprechen
Biologisches Geschlecht: Geschlecht bei der Geburt
Geschlechtsidentität (Eigenwahrnehmung) = das Geschlecht, mit dem sich der Mensch identifiziert (nicht zwangsläufig das angeborene Geschlecht)
Geschlechtsausdruck (Fremdwahrnehmung) = das Erscheinungsbild, wie der Mensch nach außen wirkt
Körperlichkeit (Anatomie) = die Geschlechtsmerkmale des eigenen Körpers

1 Vgl. Agentur der Europäischen Union für Grundrechte (FRA): LGBT-Erhebung in der EU. Erhebung unter Lesben, Schwulen, Bisexuellen und Transgender-Personen in der Europäischen Union: 2013 (https://fra.europa.eu/sites/default/files/eu-lgbt-survey-results-at-a-glance_de.pdf)
2 Vgl. WHO: IDC 11 (International Classification of Diseases (https://www.who.int/classifications/icd/en/)
3 Vgl. Schönherr, D., Zandonella, M.: Arbeitssituation von LSBTI-Personen in Österreich. SORA im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 2018
4 Vgl. Frohn, D., Meinhold, F., Schmidt, C.: Out im Office?! Sexuelle Identität und Geschlechtsidentität, (Anti-)Diskriminierung und Diversity am Arbeitsplatz, 2017 (https://www.diversity-institut.info/downloads/IDA_Out-im-Office_Web_180811.pdf)
5 Vgl. Frohn, D., Meinhold, F., Schmidt, C.: Out im Office?! Sexuelle Identität und Geschlechtsidentität, (Anti-)Diskriminierung und Diversity am Arbeitsplatz, 2017 (https://www.diversity-institut.info/downloads/IDA_Out-im-Office_Web_180811.pdf)
6 Eigene Hochrechnung aufgrund der Studie Deveaux, F. / Dalia Research: Counting the LGBT population: 6% of Europeans identify as LGBT, 2016 (https://daliaresearch.com/counting-the-lgbt-population-6-of-europeans-identify-as-lgbt/)
7 Vgl. Schönherr, D., Zandonella, M.: Arbeitssituation von LSBTI-Personen in Österreich. SORA im Auftrag der Kammer für Arbeiter und Angestellte für Wien, 2018 (https://www.arbeiterkammer.at/infopool/akportal/Studie_Arbeitssituation_von_LSBTI-Personen_in_O_sterreich.pdf)