Männer kommen vom Mars, Frauen von der Venus. Was ist da wirklich dran?
Ein Mensch wird im Regelfall entweder als „Mann“ oder als „Frau“ geboren. Menschen werden zwar durch ethnische und kulturelle Hintergründe beeinflusst, aber dennoch ist die grundsätzliche Verschiedenheit des Geschlechts ausschlaggebend für die Entwicklung. Denn: Vor allem die Erziehung beeinflusst das geschlechtsspezifische Verhalten. Über Generationen wurde ein bestimmtes Rollenbild weitergegeben, das sich fest in unserer Weltanschauung verankert hat. Von Mädchen erwartet man anderes als von gleichaltrigen Jungen. Legt sich allerdings eine Frau ein „männliches“ Verhalten zu, wird sie von Männern nicht ernstgenommen, aber von Frauen auch nicht akzeptiert. Andersrum ist es leider genauso.
Von Grund auf verschieden?
Frauen und Männer unterscheiden sich in ihrer Mimik, Gestik und Haltung. Der „typisch männliche“ Gesichtsausdruck ist meist ein „Pokerface“, der Blick kann aggressiv, wütend oder starr sein. Das Gesicht einer Frau wirkt oft lächelnd, vielleicht auch etwas traurig. Der Kopf ist geneigt, der Blick nach unten gerichtet. Eine Frau erzählt mit sehr lebendiger Mimik. Die Hände der Frau liegen oft beim Gespräch im Schoß. Die Hände des Mannes sind in den Hosentaschen versteckt. Unbewusst wollen damit beide auf den Genitalbereich hinweisen.
Unbewusste Signale
Beim Stehen und Sitzen sind die Unterschiede besonders deutlich zu sehen. Ein Mann steht grundsätzlich breitbeinig, die Hände in die Hüften gestemmt und die Ellbogen zeigen verteidigend nach außen. Brust raus, Bauch raus. Der typische Stand der Frau hingegen ist schief, nur eine Hüfte wird belastet und sie überkreuz die Beine. Sie betont das Becken, das für Gebärfreudigkeit steht und stemmt die Hände in die Taille. Auf einem Sessel nimmt ein Mann möglichst ein, er sitzt breitbeinig und nutzt die Lehne. Die Frau sitzt eher an der Kante, schlägt die Beine übereinander und hat die Arme nah am Körper. Beim Gehen finden sich auch Unterschiede: Männer machen große Schritte und Frauen kleine.
Sich wie das gegenteilige Geschlecht zu verhalten ist für beide Geschlechter tabu, denn Männer zielen auf Stärke und Macht ab, hingegen Frauen auf Intimität.
Die Beziehungsbrille
Laut einer Umfrage des renommierten Dating Portals „Elite Partner“ haben Frauen einen indirekteren Sprachstil als Männer. Das kommt beim Gegenüber des anderen Geschlechts so an, als würde sie nicht auf den Punkt kommen. Eine Frau tendiert dazu, Sachen abzuschwächen, zu verniedlichen. Das basiert auf einem bindungsorientierten Sprachstil, der sogenannten „Beziehungsbrille“. Ziel dabei ist es, Nähe zu erzeugen; der indirekte Stil wird benutzt, um Interesse an einer bestimmten Sache zum Ausdruck zu bringen, ohne dabei jemandem das Gefühl zu geben, er werde bevormundet.
Fakten auf den Tisch!
Die „männliche Sprache“ hingegen ist statusorientiert, deutlich direkter und sie schmücken Inhalte weniger umfangreich aus. Eine Frage dient hier der Informationsgewinnung, das ist alles. Ein Mann zerbricht sich in der Regel weniger den Kopf darüber, was andere über ihn denken. Dadurch fällt es ihm auch schwer, unterschwellige Botschaften zu erkennen, was beim anderen Geschlecht oft für Unmut sorgt.
Zueinander finden
Laut einer Studie lässt sich die Kommunikation hier einfach verbessern, wenn beide sich etwas entgegenkommen. Die Frauen sollten etwas direkter sagen, was sie wollen oder denken, und die Männer sollten genauer und sensibler auf die wichtigen Untertöne hören.
„Mit ihrem Gespür für Zwischentöne, ihrer Empathie und der Fähigkeit, Gefühle zuzulassen, sind Frauen dem starken Geschlecht oft haushoch überlegen.“
– Diplom-Psychologin Lisa Fischbach
Eine weitere Studie von Elite Partner zeigt, dass viele Männer sogar insgeheim neidisch auf die ausgeprägteren Kommunikationsfähigkeiten des weiblichen Geschlechts sind und sie dafür bewundern.
Regeln brechen
Die Lösung scheint daher zu sein, genau das zu tun, was eigentlich so verpönt ist: Sich genau wie das andere Geschlecht verhalten. Mann und Frau sollten beide über den eigenen Schatten springen und vor allem sollte niemand den anderen wegen der Unterschiede verurteilen.